Spielwaren Irlich
Das Ehepaar Adolf und Christel Irlich besaß in Ratingen sowie Lintorf und auch kurze Zeit in Heiligenhaus jeweils ein Spielwarengeschäft. Damit setzte das Ehepaar eine lange Kaufmannstradition der Familie Irlich fort. Denn bereits Vater Johann Irlich besaß seit 1919 ein Gewerbe.
Dass Adolf Irlich mit seiner Frau Christel als Unternehmerpaar agieren konnte, liegt im Unternehmergeist seines Vaters Johann begründet. So liegt von 1919 eine erste nachweisbare Anmeldung für dessen geschäftliche Tätigkeit vor.
Im „Amtlichen Handwerker-Adreßbuch für den Handwerkskammerbezirk Düsseldorf“ von 1927 sind unter „Metallgewerbe“ der Stadt Ratingen bei den „Gas- u. Wasser-Installateuren“ zwei Irlichs aufgeführt: Irlich, Johann, Rosenstr. 5a und Irlich Wilh., Hohenzollernstraße.
Adressbuch der Stadt Ratingen von 1936: Johann Irlich, Haushaltwaren und Installationsgeschäft, Elektr. Licht- und Kraftanlagen
1949 fand in Ratingen wieder ein Schützenfest statt. Hier ziehen die Pferde mit ihren stolzen Reitern am Geschäft von Johann Irlich auf der Düsseldorfer Straße vorbei. Foto stammt aus dem Bestand des „Vereins für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen“.
So sah die Kaufpassage im Jahr 1958 aus. Die Leuchtreklame ist an dem Haus über dem VW Käfer zu erkennen. Bildnachweis: Stadtarchiv Ratingen, Bildarchiv Klöckner.
Aus dem Adressbuch des Kreises Düsseldorf-Mettmann von 1958 geht hervor, dass ab dann Vater und Sohn Waren und Dienstleistungen anboten. In der gestalteten Anzeige mit den zwei Adressen wurde der Name des Sohnes Adolf nicht aufgeführt. Doch der aufmerksame Betrachter entdeckt über der gestalteten Anzeige die beiden regulären Einträge. Und dort ist Adolf als Inhaber der Rufnummer „Haushaltswaren“ und Johann als Klempnermeister und damit Anbieter der „Installationsleistung“ angegeben.
Die beiden Einträge aus den Adressbüchern unter der Rubrik „Spielwaren“ der Stadt Ratingen von 1977 (Oberstraße 31) und 1980 (Speestraße 44) zeugen von zwei unterschiedlichen Anschriften.
Im Jahr 1981 (da waren Adolf 59 und seine Frau Christel 57 Jahre alt) tut sich was: Die Firma versteht sich nun als Fachgeschäft für Spielwaren, Eisenbahn und Modellbau. Der bekannte und beliebte Name Irlich blieb bestehen, doch Inhaber wurden Dirk Schröder und Niclas Frowein.
Im Heft: „Wo ist was in Lintorf“ blickt man auf ein 25-jähriges Bestehen der Firma Irlich – einem Spielwarengeschäft mit Großstadtniveau in Lintorf – zurück.
Bereits kurze Zeit später wurde das Geschäft dann geschlossen – wie diese Anzeige vom 16.12.1982 dokumentiert.
Historie einer Firma
Diese fünf Gewerbekarten zeigen, wie Änderungen in Geschäftszweck oder Geschäftsführung seinerzeit vollzogen wurden. Heutzutage läuft so etwas ja alles digital, oder?
Betriebsleitung: Rosenstraße 39, später Oberstraße 33
Gewerbebetrieb: Irlich und Sohn (Inhaber Johann und Adolf Irlich, Rosenstraße 39, 15.08.1953)
Art des Gewerbebetriebes: Verkaufsstelle für Eisen- und Haushaltswaren, Spielwaren, Elektroartikel, Herde, Öfen und Waschmaschinen und ab 31.12.1955 Verkauf von pyrotechnischen Gegenständen. Erweiterung mit Seifen, Spielwaren, Parfümerien (1962)